Was ist Osteopathie?

Wie sitzen oder stehen Sie? Findet Ihr Körper mühelos eine stabile Haltung oder muss er viel Kraft und Energie dafür aufwenden? Osteopathie hat immer den gesamten Menschen im Blick. Denn was wir erleben, speichern wir nicht nur im Gehirn als Erinnerung, sondern auch im Gewebe. Der Grad der Anspannung unserer Muskulatur kann z.B. ein wichtiger Indikator sein für Stress und Trauma – und wie wir damit umgehen. Wie wir atmen, sagt nicht nur etwas über unsere Lunge oder die Beweglichkeit unseres Brustkorbs aus, sondern auch über unsere Gefühle, unser seelisches Befinden.

Ziel der osteopathischen Behandlung ist es, Gewebespannungen, Bewegungseinschränkungen und mögliche Ursachen aufzuspüren und den Körper dabei zu unterstützen, ein gutes Gleichgewicht zu finden. Und wieso behandeln Osteopathen dann bei Kopfschmerzen nicht nur den Kopf und bei Magenschmerzen nicht nur den Magen?

Unser Organismus besteht aus unzähligen Strukturen, die alle direkt oder indirekt miteinander zusammenhängen.Eine wichtige Verbindung stellen unter anderem die Faszien her, dünne Bindegewebshüllen, die jede Struktur umgeben und gemeinsam eine Art große Körperfaszie bilden. Bewegungseinschränkungen und Fehlfunktionen verbreiten sich häufig über diese Faszien und können an unterschiedlichen Orten des Körpers Schmerzen auslösen. Aber auch über Nervenbahnen oder Gefäßstrukturen können sich Beschwerden und Schmerzen ausbreiten. Und wenn man z.B. weiß, dass ein Teil der Nerven, die den Magen versorgen, aus dem Bereich der Brustwirbelsäule kommt, dann ist es durchaus sinnvoll, sich bei Magenschmerzen auch den Rücken anzuschauen. Osteopathie beschäftigt sich deshalb nicht nur mit Knochen und Muskeln, sondern auch mit den Organen und dem Nervensystem.

Ein Osteopath arbeitet mit fühlenden, sehenden, denkenden und wissenden Händen.“

William Garner Sutherland

Osteopathisches Verständnis von Dysfunktionen

(Text: Verband der Osteopathen Deutschland VOD)

Osteopathie ist eine eigenständige Form der Medizin, die dem Erkennen und Behandeln von Funktionsstörungen dient. Jeder Mensch wird in seiner Gesamtheit betrachtet.

Osteopathie beschäftigt sich mit der Beweglichkeit des Körpers und den Eigenbewegungen der Gewebe, der einzelnen Körperteile und Organsysteme. Jedes Körperteil, jedes Organ benötigt zum optimalen Funktionieren Bewegungsfreiheit. Ist die Beweglichkeit eingeschränkt, entstehen aus Sicht der Osteopathie zunächst Gewebespannungen und darauf folgend Funktionsstörungen. Die Osteopathie behandelt demzufolge keine Krankheiten im eigentlichen Sinne, sondern Bewegungsstörungen im weitesten Sinne.

Die Feststellung einer Dysfunktion setzt langes und intensives Training des Tastvermögens voraus. Die osteopathische Behandlung erfolgt mit eigens entwickelten osteopathischen Techniken. Ziel der Behandlung ist es, durch Verbesserung der Beweglichkeit der betroffenen Struktur, dem Körper dabei zu unterstützen, sich selbst auf natürliche Art und Weise ins Gleichgewicht zu bringen. Osteopathie behandelt also im engeren Sinne keine Krankheiten sondern Menschen. Deshalb ist es auch nicht sinnvoll, Indikationen für die Osteopathie anzugeben. Die Beseitigung von Symptomen ist nicht unmittelbares Ziel der Behandlung, sondern die Folge, wenn Dysfunktionen verschwinden.

Bevor eine osteopathische Behandlung begonnen wird, ist es häufig ratsam, eine ärztliche Diagnostik voranzustellen. Auch Befunde aus früheren medizinischen Untersuchungen sind hilfreich. Die Osteopathie ergänzt in vielen Fällen die klassische Medizin, ersetzt diese aber nicht. Jede Behandlung wird individuell auf die Symptome des Patienten abgestimmt. Der genaue Verlauf der Behandlungen ist vom Einzelfall abhängig.

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